Am vergangenen Freitag hatten die Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen der LLR Osterhofen die Möglichkeit, einen Einblick in den Alltag eines Mitglieds des Bayerischen Landtags (MdL) zu bekommen. Sozialkundelehrer Dominik Schwarz hatte das Planspiel „Der Landtag sind wir“ an die Schule geholt. Dieses Planspiel wird im Auftrag des Landtagsamtes in Zusammenarbeit mit dem Centrum für angewandte Politikforschung (C.A.P.) der Ludwigs-Maximilians-Universität durchgeführt. Dabei haben die Jugendlichen die Möglichkeit sich in die Rolle von Abgeordneten, die mit einer fiktiven Biografie versehen sind, zu begeben. So waren u.a. unter den Parlamentariern ein Elektromeister, ein Filmemacher sowie ein freiberuflicher Musiklehrer zu finden.

Nach der sogenannten konstituierenden Sitzung des Landtags in der Aula der Schule wurden die Schülerinnen und Schüler den Fraktionen der Freien, der Konservativen, der Ökologen und der Sozialen zugeteilt.

Im Anschluss daran ging es in die jeweiligen Fraktionssitzungen, die von Garcia Causevic, Julia Potthoff und Tobias Urbin – allesamt Mitglieder der Forschungsgruppe Jugend und Europa am C.A.P. – geleitet wurden.

Dabei mussten sich alle Fraktionen mit einem Gesetzesentwurf zur Stärkung des Verbraucherschutzes beschäftigen: Zuerst wurden die Vertreter für die Ausschüsse „Umwelt und Verbraucherschutz“, „Ernährung und Landwirtschaft“ sowie „Wirtschaft und Landesentwicklung“ gewählt und die jeweiligen Aufgaben verteilt. Danach ging es zur inhaltlichen Abstimmung. In den Fraktionen wurde über den Gesetzesentwurf diskutiert, wobei die Mädchen und Jungen in die Rolle eines Abgeordneten schlüpften und erleben konnten, was es bedeutet, auf der einen Seite die Interessen des ganzen bayerischen Volkes zu vertreten, auf der anderen Seite aber auch nur dem eigenen Gewissen verpflichtet zu sein. Nicht zuletzt muss dabei jedoch auch als jeweiliges Mitglied einer Landtagsfraktion versucht werden, gemeinsame Positionen einzunehmen und diese durchzusetzen. Auf entsprechenden Arbeitsblättern für die erste Fraktionssitzung konnten die Abgeordneten die Position der eigenen Fraktion und die dazugehörigen Argumente dokumentieren.

Abschließend hatten die Fraktionen im Plenum die Möglichkeit über den Gesetzesentwurf zu diskutieren. Die Fraktionsvorsitzenden versuchten dabei in ihren Plädoyers für bzw. gegen die Beschlussvorlage des federführenden Ausschusses zu überzeugen. Im Anschluss an diese lebhafte Diskussion erfolgte die Abstimmung über das Gesetz durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Das Ergebnis war eindeutig und mit der Abstimmung des Gesetzes war die parlamentarische Arbeit der Schüler und Schülerinnen beendet.

Das Planspiel ist seit Jahren fester Bestandteil der politischen Bildung an der LLR, denn es ist bestens dazu geeignet, jungen Menschen einen Einblick in die Wege und Abläufe des parlamentarischen Arbeitens sowie in die politische Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
Darüber hinaus werden die Jugendlichen mit den Abläufen der Demokratie vertraut gemacht, was gerade in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Aktionen und Diskussionen überaus aktuell und wichtig ist.