Den Stift mit dem Spaten tauschen – unter diesem Motto stand die Pflanzaktion der Osterhofener Realschüler vor den Osterferien. An zwei Tagen fuhren zwei achte Klassen mit den Lehrkräften Alexandra Granda und Sabine Prebeck ins Isarmündungsgebiet, um dort Bäume anzupflanzen. Franz Schöllhorn, Leiter des Infohauses Isarmündung, begrüßte die Schülerinnen und Schüler und erklärte, was eine Aue ist und warum sich die Aue nicht selbst bewaldet. Auch auf die wichtige Funktion der Auwälder ging Schöllhorn ein. Mit der Aktion leisteten die Schüler einen Beitrag, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Schließlich erläuterte er, wie ein Baumsetzling optimal gepflanzt wird und wies auf die unterschiedlichen Bodenverhältnisse in der Auenlandschaft hin. Um auf der Fläche von 1800 Quadratmetern den gewünschten Wald zu entwickeln, müsse der Natur nachgeholfen werden. Die gepflanzten Bäume müssten etwa sieben Jahre lang regelmäßig gepflegt und frei gemäht werden, um ein Überwuchern beispielsweise durch die Goldrute zu verhindern. Danach seien die Bäume so stabil, dass die regelmäßige Pflege nicht mehr nötig sei. Clemens Berger vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf begleitete ebenfalls die Schüler und gab Tipps. Wichtig war es beispielswiese, eine gerade Pflanzlinie einzuhalten, damit die Mähmaschinen gut um die Bäume herumfahren können. Zudem musste der Abstand von anderthalb Metern zwischen den einzelnen Setzlingen eingehalten werden. Der Boden war trocken und steinhart, sodass die Schüler richtig ins Schwitzen kamen. Mit Spaten bewaffnet hatten sie sich in Dreiergruppen an die Arbeit gemacht. Die ersten Löcher waren von der Breite zwar ausreichend, jedoch nicht tief genug, sodass nachgearbeitet werden musste. Altes Wurzelwerk musste dabei mühsam entfernt werden. Eine Brotzeit, die vom Wasserwirtschaftsamt spendiert wurde, hatten sich die Schüler wirklich verdient. Insgesamt pflanzten die Schüler an den beiden Tagen über 200 Bäume, gossen sie ausgiebig und versahen sie mit einem Biber-Gitterschutz. Um Monokulturen zu vermeiden, wurden Schwarzpappeln, Eichen und Flatterulmen im Wechsel gepflanzt. Bei diesen Arten kann davon ausgegangen werden, dass sie mit den Klimaveränderungen besser zurechtkommen. „Vielleicht kommt ihr in zehn oder zwanzig Jahren hierher, vielleicht mit euren Kindern und dann könnt ihr sagen, das sind unsere Bäume. Die haben wir damals gepflanzt“, wandte sich Franz Schöllhorn an die Schüler und wünschte den Helfern eine besondere Verbundenheit zu dem Terrain, das sich innerhalb der so genannten 50-Tagewerk-Flur befindet. Dreckig aber glücklich und stolz beendeten die Schüler ihre Aktion, die im Rahmen der Umweltbildung an der Realschule durchgeführt wurde. Zum Abschluss überreichten Clemens Berger und Franz Schöllhorn den Jugendlichen jeweils eine Urkunde und bedankten sich für ihren Einsatz.

Stolz präsentieren die LLR-Schüler ihre Urkunden.

 

Pflanzaktion im steinharten und trockenen Boden.

 

Ein Biber-Gitterschutz für die Bäume.