Daniel Wolff, renommierter und deutschlandweit gefragter Digitaltrainer und Medienpädagoge, informierte Schüler, Lehrkräfte und Eltern über die aktuellen Trends bei der Internet- und Smartphone-Nutzung und gab ganz konkrete Tipps für einen besseren digitalen Alltag in Schule und Familie. Der Tag begann mit den Workshops für die Schülerinnen und Schüler am Vormittag. Nachmittags gab es dann eine Fortbildungsveranstaltung für die Lehrkräfte und abends die Elterninformationsveranstaltung.
Beim Workshop für die 5. und 6. Klassen ging es darum, dass die teils exzessive Nutzung und der Konsum altersunangemessener Inhalte gerade bei jüngeren Kindern u.a. häufig zu Bewegungsmangel, Cybermobbing und Social-Media-Sucht führt. Im Speziellen ging er dabei näher auf die negativen Folgen der beliebten Klassenchats in WhatsApp ein.
In den 7. und 8. Klassen war Cybermobbing das Thema. Viele Jugendliche sind sich meist gar nicht bewusst, wie schnell „harmlose Späße“ in der digitalen Welt zu traurigem Ernst umschlagen können. Er gab auch Tipps, was man tun kann, wenn man mitbekommt, wie andere z. B. im Klassenchat fertiggemacht werden oder man gar selbst zur Zielscheibe wird.
In der 9.und 10. Jahrgangsstufe wurden Fake News und Hate Speech inhaltlich thematisiert, denn dadurch wird es den Jugendlichen immer schwieriger gemacht, sich vernünftig zu informieren. Sogenannte Filterblasen verstärken diesen Effekt. Wut und Hass scheinen sich im Netz zu etablieren und radikalisieren. Jeder könne durch KI-gesteuerte Videogeneratoren jeden Menschen alles sagen lassen. Der Unterschied zwischen Realität und Fake sei also auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen, so Daniel Wolff.
Beim Lehrerworkshop am Nachmittag wurden die Inhalte der verschiedenen Workshops vertieft. Der Digitaltrainer ging dabei auch auf die digitalen Lebenswelten im Internet ein und wie sie sich den Schülerinnen und Schülern stellen. Diese werden täglich mit Snapchat, Instagram, YouTube und vielen anderen Plattformen konfrontiert. In seinem Vortrag lieferte er viele Argumente für die alltägliche Diskussion über digitale Themen mit Schülern, Lehrern und vor allem Eltern.
Letztere waren am Abend die Zielgruppe. Beim Elternabend zum Thema „Cybermobbing: Wenn aus Spaß trauriger Ernst wird“ gab der Experte den Eltern einen Einblick in diese Thematik. Daniel Wolff hat festgestellt, dass Kinder heute flächendeckend WhatsApp benutzen würden – allerdings nicht so, wie es sich deren Eltern vorstellten. Jeder dritte Schüler habe im Internet schon erlebt, wie sie selbst oder Mitschüler absichtlich bedroht, beleidigt, ja sogar bloßgestellt wurden. Laut einer Umfrage verbrächten die Mädchen und Jungen Tag für Tag insgesamt mehr Stunden im Internet als in der Schule. Er forderte die Eltern auf, die Mediennutzung ihrer Kinder aktiv zu begleiten, sie z.B. für riskantes Chatverhalten zu sensibilisieren und die Nutzung zeitlich zu begrenzen – vor allem nachts. Beide müssen sich im Klaren darüber sein, dass die meisten Apps so konzipiert sind, dass sie die Aufmerksamkeit der Nutzer möglichst lange binden. Des weiteren gab er den Eltern viele nützliche Tipps zu einem verantwortungsvollen und vernünftigen Umgang mit Medien in der Familie. Seine wichtigste Botschaft war, dass Kinder ihren Eltern vertrauen können und deshalb ist es kontraproduktiv, diese mit einem Handyverbot zu bestrafen, wenn sie etwas „Unerlaubtes“ im Internet anschauen oder tun.
Schulleiter Andreas Schaffhauser bedankte sich am Schluss mit einem kleinen Präsent bei Daniel Wolff für dessen engagierten und motivierten Vortag sowie bei Frau Insa Pfeiffer-Ruhland, der stellvertretenden Vorsitzenden des Kinderschutzbundes und weiteren Vertretern, denn dieser hätte den Digitaltag durch die finanzielle Unterstützung erst möglich gemacht.
Das Team des Kinderschutzbundes Osterhofen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Insa Pfeiffer-Ruhland (5.v.r) sowie Digitaltrainer Daniel Wolff (3.v.r) und Schulleiter Andreas Schaffhauser (1.v.r.)






