Unter dem Motto „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ verbrachten die Fünftklässler der Landgraf-Leuchtenberg-Realschule (LLR) drei spannende Projekttage auf dem Erlebnisbauernhof Zeintl in Schöfweg. Dort konnten sie hautnah erfahren, woher unsere Lebensmittel kommen und wie sie produziert werden. Erlebnisbäuerin Christiane Zeintl und Landwirt Manfred Zeintl gaben den Schülern nicht nur tiefe Einblicke in die Strukturen und Abläufe ihres Hofes, sondern ließen die Kinder auch tatkräftig mit anpacken.
Ein strukturierter Tagesplan regelte, welche Schülergruppe beim Ausmisten des Pferde- und Kuhstalls half, für die Fütterung der Tiere sorgte oder sich um die Hasen, Hühner und Schafe kümmerte. Auch bei der Zubereitung der Speisen wurden die Kinder eingebunden. Ob Rührei garen, die Wurst- und Käseplatten ansprechend dekorieren oder die Tische auf- und abräumen – überall fanden sich schnell helfende Hände. Neben einem festen Tagesprogramm hatten die Schüler genügend Freiraum, den Hof auf eigene Faust zu erkunden. Eine „Hof-Ampel“ regelte dabei, welche Bereiche sie ohne Aufsicht betreten durften (grün), welche nur in Begleitung (gelb) und welche gesperrt waren (rot). Die Maschinenhalle gehörte beispielsweise zur „roten Zone“.
Ein besonderes Highlight neben den Pferden war der Hofhund Leika, der für viele Schüler schnell zum liebsten Spielgefährten wurde. Auch Esel Joschi zog die Aufmerksamkeit auf sich und erfreute sich großer Beliebtheit.
Erlebnisbäuerin Christiane Zeintl vermittelte in anschaulichen Informationsrunden viel Wissen. „Der Weg des Pfannkuchens“ war der Schwerpunkt der drei Projekttage. Zunächst erklärte sie alles Wissenswerte über Getreide und das daraus hergestellte Mehl. In einer weiteren Runde ging es um „alles rund um die Milch“. Hier standen Ernährungs- und Haltungsformen sowie die Fütterung von Kühen im Mittelpunkt. Christiane Zeintl machte deutlich, dass die Milchmenge, die eine Kuh täglich gibt, von ihrer Haltungsform und Ernährung abhängt. Als ökologischer Biolandwirtschaftsbetrieb produziert der Erlebnisbauernhof Zeintl das Futter weitgehend selbst und arbeitet in ökologischen Kreisläufen. Anschaulich veranschaulichte Bäuerin Christiane Zeintl, wie wichtig ein Gleichgewicht zwischen den Lebensmittel produzierenden Bauern und den Konsumenten, den Käufern, ist. Das Angebot an regional bzw. biologisch erzeugten Nahrungsmitteln kann nur aufrechterhalten werden, wenn die Verbraucher diese Nahrungsmittel wertschätzen und auch kaufen.
Für die Zubereitung des Pfannkuchens fehlte nach Mehl und Milch nur noch eine Zutat: die Eier. „Alles rund um Hühner und ihre Eier“ war ein weiterer Themenschwerpunkt. Da sich die Hühner auf dem Hof frei bewegen konnten, gab es reichlich Anschauungsmaterial. Jeder Schüler durfte das Huhn Berta halten. Zeintl erklärte, dass die Haltung und Fütterung die Qualität der Eier beeinflussen. Der Verbraucher habe es in der Hand, beim Kauf von Eiern das Tierwohl zu fördern. Regionale Eierproduzenten mit Freilandhaltung sind dabei die erste Wahl, auch wenn die von ihnen vertriebenen Eier etwas teurer seien, stellte Zeintl heraus.
Am Abend des zweiten Tages bereiteten alle Schüler gemeinsam knusprige Ofenkartoffeln mit Dinkelbratlingen zu. Dazu gab es köstlichen Dip und als Nachspeise Pfannkuchen und Obstspieße. Am Abreisetag durften die Schüler an einer Schnitzeljagd teilnehmen. Dabei konnten sie ihr neu erworbenes Wissen rund um das Thema Bauernhof unter Beweis stellen. Ein wichtiges Ziel der Erlebnistage auf dem Biobauernhof Zeintl, die Natur, die biologische Landwirtschaft sowie regionale und saisonale Lebensmittel stärker wertzuschätzen, konnte somit erreicht werden. Die Devise „Vom Acker auf den Tisch“ war für die Schüler direkt erlebbar. Durch die vielfältigen Informationsrunden und die unmittelbare Arbeit mit den Tieren können sie die Zusammenhänge bei der Lebensmittelherstellung nun besser verstehen. Für alle war der Aufenthalt eine besondere Erfahrung und für einige die erste mehrtägige Fahrt ohne ihre Eltern.