Wie reagiert man in einer Gefahrensituation richtig? Was ist eigentlich „Gewalt“ und welche Folgen hat sie? Was kann man gegen Mobbing tun? Was macht eine gute Gemeinschaft aus? Mit diesen Fragen setzten sich an zwei Projekttagen auseinander. In Rollenspielen und Diskussionsrunden näherten sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den betreuenden Lehrkräften dem Thema Gewalt. Bei der „Gewaltleiter“ ordneten die Siebtklässler konkrete Fälle einer Skala von 0 bis 100 zu und stellten fest, dass die Einschätzungen ihrer Mitschüler recht unterschiedlich ausfielen. Entscheidend ist letztendlich, die beschriebenen Sachverhalte aus der Sicht des Opfers zu betrachten, denn nur das Opfer entscheidet, ob Gewalt vorliegt oder nicht.

Doch nicht nur die Prävention von Konflikten, Gewalt oder Mobbing stand im Vordergrund der beiden Projekttage, gleichzeitig ging es auch darum, das Selbstbewusstsein der einzelnen Schüler und den Gemeinschaftsgeist zu fördern. Denn in einer intakten Gemeinschaft, in der sich der Einzelne aufgehoben und verstanden fühlt, entstehen seltener Konflikte, die in Gewalt ausarten. Ein Ziel war es auch, zivilcouragiertes Verhalten anzubahnen: Wie kann man als Außenstehender anderen in einer Krisensituation helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen? Anhand einer fingierten Busfahrt, in der die Schüler in die Rolle eines bedrängten Opfers bzw. in die eines unbeteiligten Fahrgastes schlüpften, analysierten die Schüler im anschließenden Gespräch das Verhalten ihrer Mitschüler und erarbeiten sinnvolle Reaktionsmöglichkeiten des Opfers sowie der außenstehenden Beobachter.

Im Anschluss an jedes Spiel wurde mit den Schülern über ihre Erfahrungen im Spiel gesprochen und gemeinsam Leitsätze formuliert, die eine Hilfestellung im Umgang in der Klassengemeinschaft sind. Auch außerhalb der Schule können die Schüler in Konfliktsituationen auf die erlernten Verhaltensstrategien zurückgreifen und angemessen reagieren.

Das Projekt „Pack ma´s“ wird seit vielen Jahren an der LLR durchgeführt. Die beiden Kriminalhauptkommissare Nicolo Witte und Ralph Kappelmeier kamen damals zu einer Multiplikatorenschulung an die Schule, um Lehrkräfte für dieses Gewaltpräventionsprogramm zu gewinnen.

„Der Vertrauensfall“ – Die Schüler können sich aufeinander verlassen.

 

Bei der „Zugbrücke“ gibt der Fallende die Anweisungen und muss sich dabei auf seine Mitschüler verlassen.

 

Bei der Übung „Stopp“ galt es einen Täter auf Distanz zu halten und sich danach in Sicherheit zu bringen.

 

Die „Gewaltleiter“ – die Schüler ordneten konkrete Beispiele einer Skala zu.